Was ist eine Betriebsprüfung?
Für jeden Unternehmer spielt das Thema Steuern eine große Rolle. Dem Finanzamt stehen dabei verschiedene Methoden zur Verfügung, die ordnungsgemäße Aufzeichnung steuerrelevanter Sachverhalte zu kontrollieren – zum Beispiel mit einer Betriebsprüfung. Was ist eine Betriebsprüfung? Eine Betriebsprüfung ist eine Außenprüfung im Sinne von § 193 AO.
- Die Betriebs- bzw. Außenprüfung ist eine Steuerprüfung.
- Das Finanzamt überprüft mit dieser Kontrollmaßnahme, ob Unternehmen ihre Buchhaltung korrekt durchführen.
- Die Prüfung umfasst verschiedene Steuerarten, Besteuerungszeiträume, Sachverhalte oder Teilbereiche.
Wichtig ist, dass das Finanzamt eine Außenprüfung vorher schriftlich ankündigen muss.
Übrigens: Eine Außenprüfung und der Besuch von Steuerfahndern sind nicht dasselbe. Erst dann, wenn der Verdacht auf einen Steuerbetrug vorliegt, wird die Steuerfahndung
aktiv.
Wie oft gibt es eine Betriebsprüfung?
Für viele Betriebe ist eine Betriebs- bzw. Außenprüfung eher die Regel als die Ausnahme. Wie oft gibt es eine Betriebsprüfung? Das hängt in der Regel von der Größe und dem Gewinn des Unternehmens ab. Nach einer Statistik aus dem Jahr 2017 wurden 21,8 Prozent aller Großbetriebe, aber nur 1 Prozent aller Kleinstbetriebe einer näheren Prüfung durch die Finanzbehörde unterzogen.
Faustregel: Je größer Ihr Unternehmen ist, desto häufiger wird eine Betriebs- oder Außenprüfung anstehen. Unabhängig davon kann eine Außenprüfung angeordnet werden, wenn zum Beispiel in einer Steuererklärung Auffälligkeiten vorhanden sind.
Was sind die Gründe für eine Betriebsprüfung?
Warum kontrolliert das Finanzamt die korrekte Buchhaltung? Was sind die Gründe für eine Betriebsprüfung? Im Einzelfall müssen keine besonderen Gründe vorliegen, weil Betriebsprüfungen zu den Routinetätigkeiten der Finanzbehörde zählen. Aber auch wenn eine Steuererklärung in bestimmten Punkten auffällig ist, sendet die Finanzbehörde ihre Mitarbeiter manchmal zu einer Prüfung vor Ort. Solche Anhaltspunkte können zum Beispiel die folgenden sein:
- Der Betrieb macht ständig Verluste oder auffallend hohe Vorsteuer-Abzüge geltend.
- Es gibt hohe Teilwert-Abschreibungen.
- Das Unternehmen schließt Verträge mit Angehörigen.
- Es gibt komplizierte Verhältnisse des Unternehmens zum Ausland.
- Hohe Rückstellungen.
- Das Unternehmen nimmt eine neue Rechtsform an.
Wie ist der Ablauf einer Betriebsprüfung?
Voraussetzung für eine Betriebsprüfung ist die vorherige schriftliche Ankündigung. Sobald dieses Schreiben in Ihrem Briefkasten ist, sind die Möglichkeiten für eine Selbstanzeige vor Betriebsprüfung sehr beschränkt. Hier hilft der Kontakt mit einem auf Steuerrecht spezialisierten Rechtsanwalt. Wie ist der Ablauf einer Betriebsprüfung?
- Schriftliche Ankündigung mit Termin
- Der Prüfer wird zum vereinbarten Termin im Unternehmen erscheinen und Einsicht in die Unterlagen verlangen.
- Bei Unstimmigkeiten kann der Steuerprüfer Nachfragen stellen.
- Die Prüfung endet mit einer Prüfungsfeststellung oder mit einer Schlussbesprechung.
Damit Sie alle Fragen ordnungsgemäß beantworten können, ist es wichtig, dass der Steuerberater während der Prüfung jederzeit erreichbar ist.
Wo findet eine Betriebsprüfung statt?
Grundsätzlich wird die Betriebs- bzw. Außenprüfung beim Unternehmen selbst erfolgen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Mitarbeiter des Finanzamts beim Steuerberater die Unterlagen kontrollieren. Das bedeutet für den Unternehmer eine erhebliche Entlastung.
Wie viele Jahre werden in einer Betriebsprüfung geprüft?
Viele Unternehmer fragen sich, für welche Zeiträume Betriebsprüfungen stattfinden. Wie viele Jahre werden in einer Betriebsprüfung geprüft? Entscheidend ist hier die Größe des Betriebs.
- Großbetriebe werden laufend geprüft. Daher können bei solchen Unternehmen auch Prüfungen für einen Zeitraum bis zu sechs Jahren angesetzt werden.
- Bei kleineren Unternehmen ist der Prüfungszeitraum in der Regel auf drei Jahre beschränkt.
Für die Vorbereitung auf eine Betriebsprüfung ist es wichtig zu wissen, auf welche Zeiträume sich die Prüfung bezieht. Es ist ratsam, hierfür den Kontakt mit einem Steuerberater aufzunehmen.
Ist eine Selbstanzeige vor dem Beginn einer Betriebsprüfung noch möglich?
Die Selbstanzeige nach § 371 AO eröffnet die Möglichkeit, trotz Vorliegens einer Straftat im Zusammenhang mit dem Steuerrecht straffrei auszugehen. Damit dies erreicht wird, ist vor allem der Zeitpunkt der Selbstanzeige wichtig. Wer schon weiß, dass gegen ihn ermittelt wird, soll nicht durch die Selbstanzeige nicht in den Genuss der Straffreiheit kommen. Ist eine Selbstanzeige vor dem Beginn einer Betriebsprüfung noch möglich? Grundsätzlich nein, es gilt jedoch zu differenzieren:
- Nach schriftlicher Bekanntgabe hat eine Selbstanzeige vor Betriebsprüfung keine strafbefreiende Wirkung.
- Wenn ein „Amtsträger zur steuerlichen Prüfung” erscheint, ist eine Selbstanzeige ebenfalls nicht mehr möglich.
Zu beachten ist allerdings, dass die Betriebsprüfung immer einen bestimmten Sachverhalt und einen bestimmten Zeitraum untersucht. Umfasst eine Betriebsprüfung zum Beispiel nur die Umsatzsteuer, ist eine Selbstanzeige in Bezug auf die Einkommensteuer grundsätzlich noch möglich.